Buchenlaub

Sonntag, 20. Juni 2010

die weisheit ist weiblich

die weisheit ist weiblich -
sie liebt und erfreut dich,
du kannst sie erkennen,
beim namen sie nennen

und liebst du sophia
wird sie dich berühren,
in weiblicher güte
zur wahrheit hin führen

sie wird dich begehren,
sich durch dich vermehren,
dein wort und dein streben
bezeugen ihr leben

Mittwoch, 26. Mai 2010

petra(s) pan(ik)

ich hab deine schweißperlen genommen
und eine haarlocke,
ich rieche dein wiederkommen
in der ringelsocke

die tanne weint eichkätzchens tränen
und sperlings süßen gesang,
der maulwurf mag sonne ersehnen
in seinem finsteren gang

ich hab deine ohrläppchen gestreichelt
und den wimpernkranz,
du hast mir niemals geschmeichelt
nach dem giraffentanz

der freund gräbt schwesterchens grube,
auf dass sie falle hinein,
ich sitz in der guten stube
und bleib für immer allein

ich hab deine nasenflügel gerochen
und weiche fingerkuppen,
hab mich an der spindel gestochen
beim spiel mit barbiepuppen

Mittwoch, 12. Mai 2010

inselfrau

die insel mit der hängematte
steht kompetent nun zur debatte,
inselfrau und inselmann
man tagend bei uns werden kann

ein laptop beamt mit voller power,
die inselfrau liegt auf der lauer,
schlürft gegen möglichen verdruss
gesundes aus der kokosnuss

und ist die frau mal ganz allein
muss sie das nicht lange sein,
befreit wird sie aus ihrer not
durch ein schnelles taxiboot

denn inseln gibt es für gescheite
bildungshungrige, bereite
und grünt bei uns auch nur die au
in tulln werd ich zur inselfrau!

Montag, 5. April 2010

buberlpartie

der sohn hat freunde - fesche, nette
besucher gicksen um die wette,
sind riesengroß und spielen fein
als wären sie nur halb so klein

zu kurz ist schon die winterhose,
sie essen gar wie doppelt große,
am nachmittag geh´n sie flanieren,
wohl einen scheuen blick riskieren

wieder zu hause angekommen
wird das pop aufs korn genommen
und weil die burschen artig sind,
räumen sie auch auf geschwind

Dienstag, 30. März 2010

selbstentdeckung

erkennst du mich?
bin ich für dich
denn wirklich ich?

du denkst vielleicht
ich wär halt so,
mein selbst verbirgt
sich irgendwo

dort bin nur ich
so ganz bei mir
und suchst du mich
komm ich zu dir

mein selbst, das bleibt
in mir versteckt,
bis es ein mensch
von selbst entdeckt

Freitag, 26. Februar 2010

standeswirt

sein wirtshaus liebt der wiener sehr,
die ehe nun besiegelt er
mit bierdeckeln und bratendüfterl,
im beisl weht ein liebeslüfterl

verpartnert wird bei wein und schnitzel
ja selbst der urkunden gekritzel
erfolgt am stammtisch, ganz bequem
wien ist anders, oh wie schön!

der wiener fährt auch gern hinaus
zum buschen - dem grünen - denn dort ist er z´haus,
„am liebsten wär´s mir“, verkündet er laut,
„beim heurigen draußen sollt warten die braut!“

beim heurigen das standesamt,
im ganzen land wird dies bekannt,
die engerln kommen auf urlaub dorthin:
wie selig beginnt doch die ehe in wien!

Samstag, 13. Februar 2010

valentinstag

von rosen und kosen
in überdosen
lustvoll zu singen
kann misslingen

d´rum lass ich es sein
und freu mich geheim
auf rosen …

Dienstag, 3. November 2009

und wieder weicht der tag der nacht

und wieder weicht der tag der nacht
die dämmerung entschwindet sacht
wenn finsternis hüllt häuser ein
erstrahlt in mir ein heller schein

ein kind sah einst das weiße licht
im traum berührt, verstand es nicht
und wusste doch, es ist nun hier
verlässt mich nie, es wohnt in mir

geborgen in des kindes mitte
erhört es manche stille bitte
vom licht behütet und umfangen
der weg vom kinde wird begangen

wenn dunkelheit umgibt die stunde
erklingt in mir die frohe kunde
und flackert silberhell begründet
vor langer zeit im kind entzündet

und wieder weicht die nacht dem tag
mein licht zur sonne leuchten mag
es wärmt und sehnt bei tag und nacht
es liebt und ruft, der mich erdacht

Mittwoch, 28. Oktober 2009

schrebergräber

ist verblüht die herbzeitlose
vorbei der duft der letzten rose
gräber pflegen nun die leut´
begonnen hat die friedhofszeit

die oma war sehr lieb und nett
drum ist ihr grab auch so adrett
viel schöner noch als von der tant´
das schönste ist´s im friedhofsland

sie musste leider lange warten
auf blumen aus dem schrebergarten
kreuze, zapfen, tannenherzen
beleuchten energiesparkerzen

das grab von oma ist so schön
so hätt´s die omi gern geseh´n
und kommt vorbei die nachbarin
geh´n alle zu der oma hin

bewundert werden die gestecke
wie einst die silbernen bestecke
doch ist den toten einerlei
der menschen wichtigtuerei

Sonntag, 11. Oktober 2009

esohysteriker

wenn dein tai migräne hat
und mein chi magendrücken
dann sollten uns´re schwingungen
ein bisserl tischerlrücken
in einer vollmondnacht um drei
schlucke globuli mit brei
pendelnd wollen wir befragen
ahnen aus vergang´nen tagen

wir können es auch gar nicht leiden
bei halbem monde haare schneiden
denn astrogeil vorherbestimmte
verführen vollmondig getrimmte
ein horoskop wird schnell erstellt
es weiß, dass fisch dem stier gefällt
und kommt die jungfrau zart und fein
verschließt der stier sein kämmerlein

bereits nach einer woche schon
erfolgt der sterne höchster lohn
du siehst, man muss nicht lange warten
doch steht auch and´res in den karten
oh schreck - nun pass mal sehr gut auf
das unglück nimmt bald seinen lauf -
liest aus der hand ein medium
bewusstlos fällt das mädi um

d´rum achte auf dein chi
und gong mit deinem tai
denn du weißt ja:

wenn dein tai migräne hat …

Willkommen!

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