Buchenlaub

Samstag, 23. Oktober 2010

hatschi bratschi

hatschi bratschi war kein guter
trennte kinder von der mutter
flog - in seinem luftballon
ein weinend kind - es ward davon

heute hätte hatschi bratschi
ein düsenflugzeug, ganz bestimmt,
schneller wär´n die kleinen kinder
weg als sie gekommen sind

hatschi bratschi war ein böser
aus dem fernen morgenland
doch heute sind mir manche böse
aus dem abendland bekannt

Sonntag, 17. Oktober 2010

ahnungsvoll fragen

ich ahne und glaube zu wissen
ich werde das fragen vermissen
die ahnung entbindet die frage
und bringt vertrautes zutage

doch bald umarmt mich die frage
sodass erneut ich es wage
mich mit ihr einzulassen
ahnungsvoll sie zu umfassen

die frage - sie bleibt mein begleiter
behutsam führt sie mich weiter
zur antwort in unklarer ferne
ich ahne, ich frage, ich lerne …

Freitag, 10. September 2010

weil du dich so freuen kannst

weil du dich so freuen kannst,
lacht mein kleiner zeh
und mein linker backenzahn
tut mir nicht mehr weh

dein lachen ist musik für mich
zu der ich tanzen will,
mein zeh mag deinen rhythmus sehr,
drum steh ich nicht mehr still

ich freue mich an deiner freude,
lieb es, wenn dein licht erscheint –
in deinen augen schimmern tränen,
sind sie gelacht,
sind sie geweint?
du kannst dich an mich lehnen

Montag, 6. September 2010

ahnen

ahnst du was gewesen wird?

heimlich ahnt es dein gemüt
was wir sind und immer waren
und ein wähnen still erblüht
wohin wir gehen in den jahren

deine ahnen waren morgen
kennen gestern zukunftssorgen
lehren heute dich zu schauen
weise deinem selbst zu trauen

unser leben ist ein ahnen
dessen was gewesen wird
manchmal weht ein sanftes mahnen
spür´s – du wirst ins jetzt geführt

Sonntag, 8. August 2010

dichterliebe

christian, den morgenstern
habe ich am morgen gern –
sehr profan rührt mich der jandl
ernst nascht mit am mittagspfandl -
doch joachim, der ringelnatz,
sei abends mein verweg´ner fratz!

Samstag, 7. August 2010

mannsbild und frauenzimmer

ein mannsbild ziert ein frauenzimmer
in voller pracht und größe,
es blickt auf holde weiblichkeit
und gibt sich keine blöße

des abends spät, des morgens früh
begrüßt frau froh das bilde,
zufrieden schläft sie nächtens ein -
am tage stimmt es milde

das mannsbild weiß genau bescheid
über des weibes sitte,
das frauenzimmer ist erfreut,
sein platz ist in der mitte

doch hängt das bild ein bisschen schief
wird es zurechtgerückt -
denn gar entzückt das gute stück
die frau, die es stets neu beglückt

und richtet frau ein zimmer ein
mit tisch und stuhl und bett
mag das schon recht gemütlich sein -
doch erst ein mannsbild macht´s komplett!

Donnerstag, 5. August 2010

scheidungsparty

liebe leute groß und klein
wir laden euch zur scheidung ein!

wir trennen unsren haushalt nun:
was haben wir gar viel zu tun –
doch schlimmer als das alles noch
ist im budget das große loch!
die anwälte sind ungeheuer,
ein brieferl ist ein bisserl teuer,
und weil wir haben viel gestritten
hat auch das geschirr gelitten,
denn besser ist es drin im müll,
sonst geht noch weiter das gebrüll
um teller, messer und auch töpfe -
wie rauchen uns nun schon die köpfe!
doch in einem sind wir einig,
ihr wart zur hochzeit gar nicht säumig
mit scheinen und dukaten,
diese wollen wir erwarten -
wir werden uns erneut vertragen
ein letztes mal in diesen tagen!

so kommt zu unsrem scheidungsfeste
und schenkt uns nur das allerbeste,
hausstände gibt es deren zwei
und alles soll sein nagelneu -
die party steigt für unsereiner
samstag früh bei möbel leiner!

Mittwoch, 4. August 2010

wenn ein krebs den berg erklimmt

wenn ein krebs den berg erklimmt,
steigt er den bach entlang
und flirtet dabei ganz bestimmt
im allerschönsten krebsengang
mit freundin bachforelle –
weist sie doch den weg zur quelle

den krebs erwartet mit entzücken
die elfe, die ihn möcht´ beglücken,
er zwickt sie in ihr linkes bein
und bleibt viel lieber krebsallein -
doch bei der quelle will er hocken,
denn auf dem gipfel ist´s zu trocken!

Freitag, 16. Juli 2010

gestreift

mich hat ein leichter wind gestreift
ein hauch
zartgelb und grün
ich schmiege mich ins tuch hinein
und flattere mit ihm

mich hat ein starker wind gestreift
ein sturm
tiefblau und rot
ich schwanke und bald zweifle ich -
bin ich allein im boot?

mein leben trägt ein buntes kleid
- gestreift - gleich einem regenbogen
mal hüllt es mich ganz zärtlich ein
mal schützt es mich vor hohen wogen

Regenbogen1

Donnerstag, 15. Juli 2010

familienbande

wer bist denn du?
großmutter war hier -
das tischtuch – von ihr
und du, gehörst du dazu?

er ist der enkel, ich bin seine frau,
du bist die cousine, ich weiß es genau -
vergangen ist die zeit geschwind,
du warst einmal ein blondes kind

wir sind so viele hier im garten,
ob draußen auch noch einige warten?
es ist ganz klar, habt ihr es erkannt ?
irgendwie sind wir alle verwandt …

Willkommen!

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

gegenwart
die zeit steht still in allen dingen, ringsherum selbst ...
Gedankenbilderbuche - 20. Jul, 09:31
lebendig
in den jänner gespurt allein zwischen himmel und eis jauchzend...
Gedankenbilderbuche - 25. Jan, 17:18
weil es ist
du bist, weil es ist, mir, weil du bist, dir, weil...
Gedankenbilderbuche - 26. Jun, 16:15
raumzeit
alles eins - du bist bei mir wie vor tausend jahren, raum...
Gedankenbilderbuche - 14. Feb, 17:28
der gute engel
behalte dir einen engel aus der krippe, sagt der hirte er...
Gedankenbilderbuche - 4. Jan, 19:20

***

Suche

 

Status

Online seit 5848 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 20. Jul, 09:31

Credits

***


Buchenlaub
Buchstäbliches
Gedankenbilder
Im Salettl
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren