Dienstag, 18. Mai 2010

regenträne

eine kleine regenträne
langweilt sich
am wolkenhimmel

fernab vom gewitter
nieselt sie den regentropfenblues
(frei nach chopin)
und sieht dabei allerliebst aus

das bemerkt auch
der frühlingswind

er nähert sich
betont langsam (~ 5 km/h)
mit leisem säuseln
(percussion passend zum bluesgetröpfel)

… und küsst
die kleine träne
mit sanftem hauch
von der wolkenwange

na ja, ein bisschen
stürmisch ist er schon,
unser wind
(der liebesblitz, du verstehst …)

denn auf einmal …

… wirbelt die
kleine, salzige regenträne
mitten ins herz
des kräftigen windes
(mittlerweile orkanstärke zwölf)

dort ist es vorbei mit dem blues
und der fadesse, denn plötzlich
(der liebesblitz, du weißt …)
beginnt sie zu tanzen und zu leuchten
wie ein funkelnder bergkristall

und während der wind mit seiner regenträne
über den horizont twistet,
schenkt ihnen die sonne ihr schönstes strahlen

wenn du nun genau hinschaust, spiegeln sich
die farben der regenträne im lächeln des windes

und weil diese geschichte bestimmt nicht erfunden ist,
(der wind hat sie mir erzählt, mit leisem säuseln, …)
weißt du heute, warum der regenbogen vom gestern ins morgen leuchtet

Sonntag, 16. Mai 2010

zwischenräume

zeiterfüllter raum
zwischen mensch und mensch
ist erfühlter zeitraum

menschen füllen räume
begrenzter zwischenmenschlichkeit
unberührt und zeitleer

wer ist dir nah?

Mittwoch, 12. Mai 2010

inselfrau

die insel mit der hängematte
steht kompetent nun zur debatte,
inselfrau und inselmann
man tagend bei uns werden kann

ein laptop beamt mit voller power,
die inselfrau liegt auf der lauer,
schlürft gegen möglichen verdruss
gesundes aus der kokosnuss

und ist die frau mal ganz allein
muss sie das nicht lange sein,
befreit wird sie aus ihrer not
durch ein schnelles taxiboot

denn inseln gibt es für gescheite
bildungshungrige, bereite
und grünt bei uns auch nur die au
in tulln werd ich zur inselfrau!

Montag, 10. Mai 2010

gemaltes glück (nachtrag zum muttertag)

deine fröhlichen tastenklänge
malen an einem regentag
ein buntes glücksbild
in mein herz

und du sitzt mittendrin

Sonntag, 9. Mai 2010

idee

befürworten

I ch
D u
E r / sie
E s

wirkt

Freitag, 7. Mai 2010

das irgendwie

das irgendwie - es funktioniert
bisweilen auch ganz ungeniert

des öfteren bemerk ich dann,
dass irgendwo und irgendwann
der mensch hat sich gewöhnt daran

Dienstag, 4. Mai 2010

nah sein

in der nähe
findest du
naheliegendes

in der ferne
suchst du
nähe

in der nähe
säest du
fruchtbringendes

in der ferne
erntest du
selbstverständnis

nahversorger

Sonntag, 2. Mai 2010

in der au

ein einsamer schwan
gegen den strom gleitend

federleichtes weiß auf aquarell
versteckt hinter zartgrünen blättertupfen
inmitten blütenschwebender frühlingsluft

verwischte tropfen der nachmittagsschwüle
plätschern über helle schotterbänke
funkelnd in dunkle schatten

irgendwo
entdeckst du
eine staffelei

vielleicht findest du mein gemaltes gedicht

Sonntag, 25. April 2010

anziehen

du ziehst mich an
dich, wenn ich friere
und hüllst mich
in deinen mantel

du ziehst mich an
dich, wenn ich weine
und birgst mich
in deinen armen

du ziehst mich an
dich, wenn ich liebe
und lässt mich
dich finden

und so
ziehe ich
mit dir

angezogen

Montag, 19. April 2010

kind

kinderlieben
kinderkriegen

kinderhalten
kind(v)erwalten

kind(v)erhüten
kind(v)erbieten

kind(v)erkaufen
kind(v)ersaufen

kinderfragen
kindertragen

kinderschlagen
kind(v)erklagen

Samstag, 17. April 2010

Beim Friseur

Gespräch einer Friseurin (F) mit einer Kundin(K):

K.: Jetzt bin ich schon ein Jahr verheiratet.

F: Wahnsinn, so lang schon!

K: Ja, zum dritten Mal!

F: Wart ihr nicht schon auseinander?

K: Ja, fünfmal schon!

F: Und dann habt ihr geheiratet?

K: Ja, ich wollte mich absichern.

F: Und was sagen die Kinder?

K: Die Kinder? Na, die sind das eh schon gewöhnt!


Beziehungsvorbilder

Mittwoch, 14. April 2010

fassungslos

manches ist nicht
in worte zu fassen

weil es
so unbeschreiblich
schön ist

oder
so unendlich
schmerzhaft

bestimmt
verbirgt sich
auch in dir
eine höhle
der ungeschliffenen
wortedelsteine

fassungslos
grenzenlos
wortgrenzenüberschreitend
unsagbar

polyglott

Sonntag, 11. April 2010

an der donau

die alten steine
am donaustrand

sind keine designerstühle
und keine relaxliegen

doch sie laden
zum verweilen ein

in nussdorf drüben
wenden die löwen
der stadt den rücken zu
bereit zum absprung
auf den kahlenberg

wellen plätschern
unreguliert
in das herz
des betrachters

und fügen sich ein
ins flussbett

mühelos tragen sie
die tonnenschwere last
des schiffes

vorübergleitend
mittreibend

weit
weit
weg

Montag, 5. April 2010

buberlpartie

der sohn hat freunde - fesche, nette
besucher gicksen um die wette,
sind riesengroß und spielen fein
als wären sie nur halb so klein

zu kurz ist schon die winterhose,
sie essen gar wie doppelt große,
am nachmittag geh´n sie flanieren,
wohl einen scheuen blick riskieren

wieder zu hause angekommen
wird das pop aufs korn genommen
und weil die burschen artig sind,
räumen sie auch auf geschwind

Willkommen!

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