Dienstag, 30. März 2010

selbstentdeckung

erkennst du mich?
bin ich für dich
denn wirklich ich?

du denkst vielleicht
ich wär halt so,
mein selbst verbirgt
sich irgendwo

dort bin nur ich
so ganz bei mir
und suchst du mich
komm ich zu dir

mein selbst, das bleibt
in mir versteckt,
bis es ein mensch
von selbst entdeckt

Samstag, 27. März 2010

gezwitscher

der erste kaffee
im freien
ahhhh

ein vogerl

das erste eis
im stanitzl
mhhhh

zwitschert

die ersten mädels
unvernünftig
nabelfrei

vogelfrei

der erste gedanke
an ein sommerkleid
türkisfarben

flatternd

die ersten pärchen
im sonnenschein
hand in hand

schwärmend

die ersten blumen
im garten
endlich

„oh, frühling!“

Mittwoch, 24. März 2010

hüter des lichts

das licht eines menschen
leuchtet in besonderer weise
für denjenigen, dessen atem
die flamme behütend anfacht

atme

Samstag, 20. März 2010

brandung

meer wütet unstet
tosend und tobend
peitschend und beißend
salz in wunden

unerbittlich
flammend
schmerz
in stein
gebrannt

wasser und luft
erde und licht

erkennen

den fels
in der brandung

Freitag, 19. März 2010

die ruhe der nacht

die ruhe der nacht
erhellt meinen tag

und pflanzt sich fort
im blattwerk
des schaffens

sie ist mir laube
zum durchatmen
und innehalten

ein ort
friedvoller stille,
fernab der finsternis

Sonntag, 14. März 2010

WUT

Wie
Unschuldig
Tot

Wessen
Ungeheuer
Tat

Welch
Ungeist
Triumph

Wessen
Urteil
Tragen

Warum
Unsere
Tränen

Samstag, 13. März 2010

immer gehts net

immer gehts net,
des dichtn

doch manchmal
denk i ma

sche warats scho,
so a neichs gedicht

weil de alten
gfalln ma nimma

wia des halt so ist
mit de altn hüat

de zu nix mehr
zu gebrauchn san

zu goa nix

oba weghaun
wül mas a net

drum schau ma
ses allaweil an

bis mas gwohnt san
und goa nimma bemerkn,
dass do san

und drum warat
a neichs gedicht scho sche

damit i wieda was bemerk
in meiner garderob

so an flottn huat
mit ana großn krempn

den tat i ma dann
aufsetzn, wann i furtgeh

mit meine freundinnan

wui, de tatn schaun,
wann i so fesch
daherkammat

und in da stadt
drahratn se olle leit um,
wegn mein neichn huat

oba, was soll i tuan,
wann ma nix einfallt

denn immer gehts net,
des dichtn

Dienstag, 9. März 2010

danke

mein danke
geht spazieren
von mir zu dir
und dir

mein danke
sieht das gute
in dir, im jetzt
und hier

mein danke
sagt ganz leise:
„wie schön,
dass es dich gibt“

mein danke
staunt und lächelt,
weil es
das leben liebt

mein danke
sucht das bitte
und reicht
ihm seine hand

mein danke
geht spazieren,
es hat den weg
erkannt

Sonntag, 7. März 2010

besitz

feine stille
weiße schneeflocke
im flug ohne flügel
aus wolken schwebend
sanft gelandet
auf erdengrund

ins grundbuch geschmolzen

Samstag, 6. März 2010

durchwandern

wie ist das?
weit weg
immer weiter
kaum mehr
zu erkennen
so fern

nah -
das war einmal

langsam gehen
ohne sich umzudrehen
nur einmal
eurydike

die wand
zwischen
dir und mir
durchwandern

so weit
so nah

einfach
durch die wand

gewandelt

einfach
keine wand
mehr
da

Donnerstag, 4. März 2010

chaoskompetenz

die reindln kreativ drapiert
und nie ineinandergeschlichtet
die leiberln auf einem haufen
und nicht nach farben sortiert
die schuhe ungefähr paarweise
an verschiedenen stellen
die bücher kreuz und quer
und unsystematisch
die papierstapelgebirge
in der schreibtischlandschaft
die dateien in ordnern in ordnern
beinahe ungeordnet

ABER:

ich finde alles!

Mittwoch, 3. März 2010

rundumadum

rundumadum
lustigsein
rundumadum
sonnenschein
rundumadum
glücklichsein
rundumadum
mondenschein
rundumadum
stelldichein
rundumadum
kinderlein
rundumadum
stellnsichein
rundumadum
lästigsein
rundumadum
ganzallein
rundumadum

lustigsein

Montag, 1. März 2010

der erste schritt

ich hab dich lange nicht gesehen
und lange nicht mit dir telefoniert
dich nicht eingeladen
mich nicht gemeldet

aber ich habe dich nicht vergessen
und oft, sehr oft, an dich gedacht

eigentlich sollte ich …

doch da gab es so viel
zu erledigen
so viel stress
so viele ausreden

eigentlich sollte ich …

du hast mich lange nicht gesehen
und lange nicht mit mir telefoniert
mich nicht eingeladen
dich nicht gemeldet

ob du manchmal an mich denkst
oder auf mich vergessen hast?

eigentlich könntest du …

bestimmt hast du viel
zu erledigen
so viel stress
so viele ausreden

eigentlich könntest du …

was du wohl so machst?

eigentlich sollte ich …

aber wahrscheinlich
bin ich dir gleichgültig geworden …

eigentlich solltest du …
eigentlich könnte ich …

könnte ich …
solltest du …

… oder vielleicht doch nicht?

Freitag, 26. Februar 2010

standeswirt

sein wirtshaus liebt der wiener sehr,
die ehe nun besiegelt er
mit bierdeckeln und bratendüfterl,
im beisl weht ein liebeslüfterl

verpartnert wird bei wein und schnitzel
ja selbst der urkunden gekritzel
erfolgt am stammtisch, ganz bequem
wien ist anders, oh wie schön!

der wiener fährt auch gern hinaus
zum buschen - dem grünen - denn dort ist er z´haus,
„am liebsten wär´s mir“, verkündet er laut,
„beim heurigen draußen sollt warten die braut!“

beim heurigen das standesamt,
im ganzen land wird dies bekannt,
die engerln kommen auf urlaub dorthin:
wie selig beginnt doch die ehe in wien!

Willkommen!

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