GEDANKENBILDERBUCH

meinst du nicht
es ist zeit

meinst du nicht
es ist zeit für dich

zeit für dich
meinst du nicht
zu haben

ist es nicht zeit?
mein ich

es juckt im kopf,
es juckt im bauch
und in der seele juckt es auch

denn ein gedicht
entsteht und verspricht
zu verkünden, was menschen empfinden

so schlüpft es heraus
mal aus dem kopf,
mal aus dem bauch
und meine seele dichtet es aus

ja, du hast alles gewusst,
mit den augen beleuchtet,
mit den ohren belauscht,
mit den händen begriffen

doch du wolltest es nicht glauben,
mit den augen beschattet,
mit den ohren betäubt,
mit den händen verstoßen

erst als du in der finsternis tastend
die unglaubliche frage gewittert hast,
hörst du den ruf

nun will dein verstand nie mehr aufhören,
antworten aufzuspüren

freundschaft ist
wie ein wollknäuel

je mehr du davon verstrickst
umso wärmer wird dir ums herz

innen und außen

wie ist das dasein
im wegsein?
wie ist das kommen
im gehen?
wie ist das schweigen
im gespräch?
wie ist das lauschen
in der stille?
wie ist das sehen
in der finsternis?
wie ist das berührtsein
in der einsamkeit?
wie ist das antworten
im fragen?
wie ist das einatmen
im ausatmen?

erfüllter zeit schlägt keine stunde,
wenn anberaumt ist die sekunde
des übergangs

wenn etwas wird,
einfach entsteht
aus dem nichts,
möglicherweise
als frage und antwort zugleich
einsicht gewährt in unverortetes staunen,
ist die suche noch nicht zu ende

weil du da bist,
selbstverständlich
im atem der zeit
lebensraum erfüllst,
staune ich einsichtig,
denn du bist das verortete perpetuum
von frage und antwort zugleich

unter bezugnahme
auf unsere beziehung
möchte ich festhalten,
unverzüglich (dich) festhalten

mit meinen gedanken und worten,
meiner zuneigung und empathie
möchte ich festhalten,
unter bezugnahme
auf unsere beziehung:

bleib(,) du

das leere blatt ist digital
mit buchstaben recht amical -
der bleistift in der schachtel schmollt,
das heft dem touchscreen heftig grollt

doch dem gedicht ist es egal
ob es das blatt ist, das verweht
oder das netz, das stets entsteht,
gewebt durch seinesgleichen

nichtschreibern geht´s gut
und nichtmusikern,
nichtmalern und nichttöpfern

nichtkünstlern geht´s gut,
verschont von der quälenden lust,
unbändiges zu zähmen,
abzubilden und zu formen

doch wie eintönig wäre das leben
ohne ventil für die leidenschaft

künstlern geht´s gut

eine süße schönheit
trägt wolken durch die schwüle
und fordert dich auf,
beim auftürmen zu helfen

wie so oft versagen kraft und wille,
wenn die trägheit verbündete sucht