Sonntag, 29. November 2009

ignorierende toleranz

du konsd tuan wosd wüsd
oba ned mit mia
du konsd lebn wiasd wüsd
oba loss mi in ruah
du soasd redn wia i
don bisd ma gonz wuaschd

Freitag, 27. November 2009

empathie

ich weiß, dass ich dich nie
ganz verstehen werde,
weil du deine geschichte
in dir trägst,
deren unendlichkeit
du selbst nicht kennst

ich weiß, dass du mich nie
ganz verstehen wirst,
weil ich meine geschichte
in mir trage,
deren unendlichkeit
ich selbst nicht kenne

du bist so anders
und trotzdem spüre ich,
dass es gelingen kann

somit frage ich dich,
was dir wichtig ist
und achte es
mit fühlenden
ohren und augen

erzähl mir von dir -
vielleicht begegnen wir einander
in der unendlichkeit unserer geschichten

Dienstag, 24. November 2009

besonnen sein

manchmal kommt mir in den sinn,
ob ich auch besonnen bin

ich hätt´ ein sonniges gemüt,
mein vater einstens mir beschied,
doch ist es sinnvoll was ich tu,
was ersonnen ich in ruh?

wohl überlegt, so möcht´ ich handeln,
dennoch muss ich manchmal granteln,
ein sonnenschein bin ich dann nicht,
„besonnen sein!“, mahnt mein gedicht

Sonntag, 22. November 2009

moderne familienstrukturen

muttervaterkind
muttermutterkind
mutterkindkind
mutterkindhund
mutterhundhund
vaterkindkind
vaterhundkind
vaterhundhund
vatervaterhund
vatermutterhund

ein-hund-familie

Donnerstag, 19. November 2009

laut und leise

verkehrslärm der stadt
am wasser angekommen

sträucher im losen blattwerk
das rascheln eines eichkätzchens

leises zwitschern der vögel
wie im frühling

in meinem herzen nistet sich stille ein

Montag, 16. November 2009

liebe hat einen langen atem

````r´´´´
uma men
´´´´t````

e
i
n
atmen
a
u
s
atmen
^
^
^
^
^
^
^
^
^
^
^
^
auf

Donnerstag, 12. November 2009

bubität

aufräumen: warum?
duschen: wieso?
lernen: wozu?

musik: ahhh
mädels: ihhh (ohhh)

chaos: gemütlich
eltern: naja
zeit: gibt´s die?

und wie!

Mittwoch, 11. November 2009

vorübergehend

es geht vorüber

trostreich ist der gedanke
zukünftiger vergänglichkeit

doch manchmal wünsche ich mir
tausend stunden in die sekunde
eines augenblicks der zeitlosigkeit

tausend stunden für eine sekunde
vorübergehender gegenwärtigkeit

wartend ich sitze ich am fenster

Montag, 9. November 2009

ein gedicht

ein gedicht -
das ist ein hauch,
ein flutscherl

schnell ist es passiert,
oft im traum

und am morgen
ist es weggeflutscht

aber manchmal
gelingt es mir

es an seiner
zipfelmütze
zu packen

und zu fragen,
was es denn so
gemeint hat
in der nacht

wenn ich glück habe,
ist es redselig,
das gedicht

doch es kann auch
sehr einsilbig sein,
richtig grantig,
weil ich es erwischt habe

dann versteckt es sich
hinter seiner morgenzeitung -
oh, die zeitung ist groß!
und sagt kein wort

wenn ich nett zu ihm bin
und ihm ein stück gugelhupf gebe,
verrät es mir einen vers -
aber nur einen!

dann versuche ich
mein gedicht
zu einer zweiten
tasse kaffee zu überreden

es mag espresso,
mit viel zucker
und einem schuss milch

wenn ich ihm
beim einschenken
tief in die augen sehe -
und das ist nicht einfach
(wegen der zeitung!),
flüstert es mir
noch einen vers zu - vielleicht

das reicht dann für´s erste,
denn bis zum mittagessen
bleibt mein gedicht nie

aber es wird mich wieder besuchen,
spät in der nacht

ich weiß nur noch nicht wann

Samstag, 7. November 2009

herbstlaub

falle, gelbes blatt,
schwebender herzflügel

schattendach des sommers
ermüdet hinabfallend
in modrige herbstkälte

verlangsamt
und still

du gefällst mir

Dienstag, 3. November 2009

und wieder weicht der tag der nacht

und wieder weicht der tag der nacht
die dämmerung entschwindet sacht
wenn finsternis hüllt häuser ein
erstrahlt in mir ein heller schein

ein kind sah einst das weiße licht
im traum berührt, verstand es nicht
und wusste doch, es ist nun hier
verlässt mich nie, es wohnt in mir

geborgen in des kindes mitte
erhört es manche stille bitte
vom licht behütet und umfangen
der weg vom kinde wird begangen

wenn dunkelheit umgibt die stunde
erklingt in mir die frohe kunde
und flackert silberhell begründet
vor langer zeit im kind entzündet

und wieder weicht die nacht dem tag
mein licht zur sonne leuchten mag
es wärmt und sehnt bei tag und nacht
es liebt und ruft, der mich erdacht

Mittwoch, 28. Oktober 2009

schrebergräber

ist verblüht die herbzeitlose
vorbei der duft der letzten rose
gräber pflegen nun die leut´
begonnen hat die friedhofszeit

die oma war sehr lieb und nett
drum ist ihr grab auch so adrett
viel schöner noch als von der tant´
das schönste ist´s im friedhofsland

sie musste leider lange warten
auf blumen aus dem schrebergarten
kreuze, zapfen, tannenherzen
beleuchten energiesparkerzen

das grab von oma ist so schön
so hätt´s die omi gern geseh´n
und kommt vorbei die nachbarin
geh´n alle zu der oma hin

bewundert werden die gestecke
wie einst die silbernen bestecke
doch ist den toten einerlei
der menschen wichtigtuerei

Freitag, 23. Oktober 2009

jahreskreislaufschwäche

es herbstelt schon, es herbstelt schon
wo bleibt denn meine depression …

Dienstag, 20. Oktober 2009

halbgedachtes

ausgesprochene gedanken
worte
hörbar

geschriebene gedanken
worte
lesbar

unausgesprochene gedanken
wortlos
spürbar

aufgespürt

Willkommen!

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